Auenlandschaft Ahsewiesen
„Wasch- und Badewiese an der Ahse in Oestinghausen“
Der Heimatverein hat alte Fotos im Archiv gefunden, auf denen die Nutzung der Ahse und ihrer Wiesen als Wasch- und Badeplatz zu sehen ist. Das Waschen an der Ahse war bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts noch Tradition im Dorf. Auch der Samstag als Badetag an der Ahse war in Oestinghausen bis in diese Zeit ein festes Ritual, das erst mit der verbesserten Ausstattung der Häuser mit fließendem kalten und später warmen Wasser verschwand. Seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist diese Tradition verloren gegangen und vergessen worden.
Die Wasch- und Badewiese befand sich am südlichen Ortsrand am jetzt nicht mehr durchflossenen ursprünglichen Flussbett der Ahse, das in den aktuellen Karten als „Mühlengraben“ bezeichnet wird. Die Bezeichnung kommt daher, dass im Abschnitt unterhalb der B 475 mit dem hier damals fließenden Wasser eine Mühle mit zwei unterschlächtigen Wasserrädern („Schulte“, Staurechte erloschen) betrieben wurde.
Mittlerweile ist die Ahse umgelegt und hat mit dem Dorf eigentlich so gut wie nichts mehr zu tun. Vereinzelt wird bereits Müll in dem alten Bachbett abgelegt. Zwar steht noch teilweise etwas Wasser darin, aber die Biotopqualität ist eher als gering einzuschätzen. In den trockengefallenen Bereichen wächst der Bachlauf zu, ist als solcher nicht mehr zu erkennen und muss regelmäßig freigeschnitten werden, um bei Hochwasser einen einigermaßen ungehinderten Abfluss zu gewährleisten.
Der Heimatverein Oestinghausen möchte bei den Dorfbewohnern die Ahse und die oben beschriebene Tradition wieder bewusst machen und damit das Fließgewässer wieder stärker in eine Beziehung mit dem Dorf setzten. Dazu soll die Wasch- und Badestelle erlebbar gemacht und entsprechend mit Informationstafeln gekennzeichnet werden. Der direkt an dieser Stelle vorbeiführende Radweg („Naturerlebnis Auenland“) ist ein weiterer Vorteil in der Darstellung des Projektes.
Das alte Bachbett soll wieder fließendes Wasser führen. Dazu muss das Sperrwehr am Abzweig der neuen Ahse geöffnet werden. Im Vorfeld sollte das alte Bachbett einmal gesäubert und freigeschnitten werden.
Allgemeine Vorteile des Projektes:
Stärkung der Identifikation mit der Heimat
Herausstellung von Besonderheiten zur touristischen Inwertsetzung
Naturverträgliche Umsetzung des Projektes
Erlebbarkeit des Fließgewässers wird gestärkt und die Akzeptanz für den Gewässerschutz erhöht
Biotopqualität wird verbessert (Landesinitiative „Lebendige Gewässer“), Nebengewässer könnte besonders im Unterlauf zusätzliche Laichmöglichkeiten bieten
Umsetzung entspricht den Zielen des NSG (Lebendige Bördebäche, Grünlanderhalt, Talraumschutz) und stützt die Umsetzung der WRRL